Nach dem klassischen Brettsperrholz Rubner XLAM und dem Brettsperrholz Rubner XLAM-K mit konisch besäumten Brettern in den Einzellagen folgt im neuesten Entwicklungsschritt eine Brettsperrholzplatte aus ressourcenoptimierten Stäbchenlamellen. „Mit Rubner XLAM-S der Rubner Ingenieurholzbau sind wir in der Lage, die in unserem Sägewerk Rubner Holzindustrie anfallenden minderwertigen Brettsortimente sinnvoll weiter zu verarbeiten und einer Brettsperrholzplatte für den tragenden Holzbau zuzuführen. Die erforderlichen Grundlagen für die Inverkehrbringung mit CE-Kennzeichnung wurden in die überarbeitete ETA-18/0303 aufgenommen“, erklärt Thomas Moosbrugger, Head of Research and Development in der Rubner Holding.
Die im Rahmen der maschinellen Sortierung des getrockneten Schnittholzes anfallenden minderwertigen Güteklassen werden in einem zweistufigen Prozess zu Stäbchenlamellen verarbeitet. Dabei wird der bekannte Effekt der „Homogenisierung der Materialeigenschaften in Folge der Materialstreuung“ genutzt, um aus minderwertigen Einzelbrettern nutzbare mehrteilige Stäbchenlamellen herzustellen.
Diese Stäbchenlamellen erfüllen die mechanischen Eigenschaften für die T-Klassen nach EN 14080:2013. Der Homogenisierungsprozess basiert dabei auf der Verklebung von Brettschichtholz aus minderwertigen Rohlamellen mit anschließendem vertikalem Auftrennen zur Gewinnung der Stäbchenlamellen. Die hergestellten Stäbchenlamellen mit variablen Breiten lassen sich wie klassische Bretter mit den bekannten Herstellungstechnologien zu Brettsperrholzplatten verarbeiten. Auch die Verbindung der Stäbchenlamellen in Längsrichtung mit Keilzinkenverbindung ist möglich. Die Brettsperrholzplatte Rubner XLAM-S aus Stäbchenlamellen gibt es projektbezogen mit bis zu neun Einzellagen, deren Stärken im Bereich von 20 mm bis 40 mm liegen. Die maximalen Plattenabmessungen sind herstellungsbedingt auf 4,05 x 17 Meter begrenzt. Vollständig aus Stäbchenlamellen aufgebaute Brettsperrholzplatten lassen sich aktuell im Nichtsicht-Bereich einsetzen. Durch die erlaubte Kombination verschiedener Lagentypen (Standardlagen, konisch besäumte Einzellagen) sind auch Brettsperrholzplatten mit Stäbchenlamellenkern in Sicht-Qualität möglich.
„Der respektvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen beeinflusst unsere Produktinnovationen. Dies betrifft inzwischen auch die gezielte Entwicklung von Produkten, die künftigen Recyclingprozessen zugeführt werden können. Dadurch sind wir in der Lage die Lebenszyklen zu verlängern und darauf aufbauend umweltbewusst zu planen und zu bauen“, erläutert Peter Rubner, Präsident der Rubner Gruppe.
Mit der Entwicklung der Stäbchenlamelle wurde ein wesentlicher Grundstein für die künftige Verarbeitung von recycelten Holzbauteilen zu Halbfertigprodukten gelegt.